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Preis für beste bildungsökonomische Doktorarbeit geht an Dissertation über Sitzenbleiber im Schulsystem

Preis für beste bildungsökonomische Doktorarbeit geht an Dissertation über Sitzenbleiber im Schulsystem

Der bildungsökonomische Ausschuss im Verein für Socialpolitik, der Vereinigung der deutschsprachigen Ökonomen, hat Jan Bietenbeck heute in Hannover für die beste bildungsökonomische Doktorarbeit 2015/2016 ausgezeichnet. Das damit verbundene Preisgeld von 2.000 Euro kommt von der Roland Berger Stiftung für europäische Unternehmensführung.

München, 2. März 2017

Für seine Studie analysierte Jan Bietenbeck, heute Dozent an der Universität Lund in Schweden, die Effekte des Sitzenbleibens, moderner Unterrichtsmethoden und des Fachwissens der Lehrer auf die Schüler. „Die Dissertation zeigt in herausragender Weise, wie schulische Faktoren den Lernerfolg von Schülern beeinflussen“, sagt Ludger Wößmann, Vorsitzender des bildungsökonomischen Ausschusses und Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik. „Damit trägt sie dazu bei, die Schulpolitik forschungsbasiert so weiterzuentwickeln, dass es den Kindern und Jugendlichen zugutekommt.“

Bietenbecks Doktorarbeit beschreibt, dass sich das Sitzenbleiben von lernschwachen Schülern zwar zunächst negativ auf den Lernstand der Mitschüler auswirkt, langfristig aber sogar positive Auswirkungen auf deren Lerndisziplin und Schulabschlüsse hat. In einer weiteren Analyse belegt sie, dass traditionelle Lehrmethoden wie der Frontalunterricht sich positiv auf das Fachwissen der Schüler und ihren Lernstand insgesamt auswirken, während moderne Lehrmethoden wie Gruppenarbeit das abstrakte Denkvermögen der Schüler fördern. Schließlich weist die Arbeit auch wichtige Effekte des Fachwissens der Lehrer auf den Lernerfolg der Schüler nach.

„Der Lebenslauf des Preisträgers hat eine wahrhaft europäische Dimension“, fügt Wößmann an. Der Deutsche Jan Bietenbeck verfasste die Dissertation in Madrid, nachdem er zuvor seinen Bachelor in Maastricht und seinen Master in Edinburgh abgeschlossen hatte. Jetzt ist er Assistant Professor in Lund.

„Der Preis ehrt in diesem Jahr eine exzellente wissenschaftliche Arbeit, die uns zeigt, worauf es in unseren Schulen ankommt“, sagt Felicitas Schneider, Vorstandsmitglied der Roland Berger Stiftung für europäische Unternehmensführung. „Die Studie kann den Verantwortlichen in Schulen und Politik direkte Hinweise für Verbesserungspotenzial geben, zum Wohle der Schülerinnen und Schüler.“ Die Roland Berger Stiftung für europäische Unternehmensführung fördert die Wissenschaft auf dem Gebiet der nationalen und internationalen Unternehmensführung und hat das Preisgeld von 2.000 Euro gestiftet.

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    Die Roland Berger Stiftung für europäische Unternehmensführung fördert die Wissenschaft auf dem Gebiet der nationalen und internationalen Unternehmensführung.
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