Die Automobilwelt befindet sich in einem beispiellosen Wandel. Die Megatrends der Branche lauten Polarisierung, Automatisierung, Vernetzung und Elektrifizierung – kurz: PACE.


Automobilindustrie: Neue Weltordnung
Chinas Autoindustrie drängt auf den europäischen Markt
Neue Technologien, geopolitische Spannungen und der Druck zur Nachhaltigkeit verändern die Spielregeln der Branche.
Hersteller und Zulieferer stehen unter enormem Anpassungsdruck: Wer sich nicht neu aufstellt, verliert den Anschluss. Kooperationen, neue Märkte und technologische Innovationen sind die entscheidenden Hebel, um im verschärften globalen Wettbewerb zu bestehen.
Mobility in Motion, eine Sonderbeilage, die wir für die Internationale Automobil-Ausstellung realisiert haben, beleuchtet die wichtigsten Handlungsfelder und Lösungsansätze für eine erfolgreiche Transformation.

China Speed – Tempo als Wettbewerbsvorteil
China setzt heute den Takt für die weltweite Automobilindustrie. Kurze Entwicklungszyklen, hohe Kosteneffizienz und eine kompromisslose Marktorientierung haben das Land in die Position gebracht, Trends zu definieren statt ihnen zu folgen. Für europäische OEMs und Zulieferer bedeutet das einen immensen Druck: Produktentwicklungen müssen schneller, Prozesse effizienter und Geschäftsmodelle flexibler werden. Eine überzeugende Antwort liegt in neuen Partnerschaften, lokaler Wertschöpfung in Europa und Geschäftsmodellen, die die unterschiedlichen Marktbedingungen konsequent berücksichtigen. Nur so kann der Standort Europa im globalen Wettbewerb bestehen.
Der Mittelstand zwischen Druck und Chance
Gerade der deutsche Mittelstand – lange Zeit das Rückgrat der Branche – steht vor einer Bewährungsprobe. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und ein immer härterer internationaler Wettbewerb setzen die Unternehmen unter Zugzwang. Doch in jeder Krise steckt auch eine Chance: Durch eine gezielte Diversifizierung, etwa in Richtung Verteidigungs- oder Luftfahrtindustrie, eröffnen sich neue Geschäftsfelder und Wachstumspotenziale. Resilienz bedeutet heute, das Geschäftsmodell breiter aufzustellen, ohne dabei den Kern der eigenen Kompetenz aus den Augen zu verlieren. Wer jetzt mutig handelt, kann seine Rolle im Ökosystem langfristig sichern.
"Europäische Hersteller müssen in China ihre Entwicklungszyklen deutlich verkürzen und Produkte viel stärker an den lokalen Kundenwünschen ausrichten."
Globale Märkte im Umbruch
Die Gewichte verschieben sich rasant: China ist zum größten und wichtigsten Automobilmarkt aufgestiegen, während Europa und die USA zunehmend um ihre Wettbewerbsfähigkeit ringen. Parallel entstehen neue, dynamische Absatzregionen in Indien, Südamerika oder dem Nahen Osten. Für die Industrie bedeutet das, ihre Strategien konsequent zu regionalisieren und die Chancen im „Global South“ aktiv zu nutzen. Wer die unterschiedlichen Anforderungen dieser Märkte versteht und darauf zugeschnittene Angebote entwickelt, kann sich neue Wachstumspfade erschließen und gleichzeitig unabhängiger von etablierten Märkten werden.
Technologien der Zukunft: Batterie & autonomes Fahren
Die Elektrifizierung bleibt der zentrale Treiber der Transformation. CATL-CEO Robin Zeng hebt im Interview hervor, wie wichtig Standardisierung und Nachhaltigkeit bei Batteriezellen sind, um Skaleneffekte zu erzielen und ökologische wie ökonomische Ziele zu vereinen. Gleichzeitig verändert der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und autonomen Fahrfunktionen die gesamte Wertschöpfungskette – von der Produktion über die Logistik bis hin zum After-Sales. Regionale Ökosysteme und gezielte Joint Ventures sind entscheidend, um die damit verbundenen Investitionen zu stemmen und Innovationen schneller in den Markt zu bringen. Unternehmen, die diese Technologien aktiv gestalten, sichern sich nachhaltige Wettbewerbsvorteile.
Kooperation als Schlüssel
Ob bei Batterietechnologien , Softwareentwicklung oder neuen Mobilitätslösungen – Transformation gelingt nur durch Zusammenarbeit. Volkswagen-CEO Thomas Schäfer unterstreicht im Gespräch, dass OEMs, Zulieferer, Politik und Technologiepartner ihre Kräfte bündeln müssen, um die großen Aufgaben der kommenden Jahre zu bewältigen. Roland Berger-Experten wie Wolfgang Bernhart, Marcus Berret und Falko Rieß zeigen im Report konkrete Ansätze auf, wie Unternehmen mit neuen Kooperationsmodellen Geschwindigkeit gewinnen und gleichzeitig Risiken abfedern können. Der Weg in die Zukunft ist kein Alleingang – nur gemeinsam wird die Branche die notwendige Schlagkraft entwickeln.
Ausblick
Die Automobilindustrie steht an einem Wendepunkt. Geopolitische Risiken, veränderte Kundenanforderungen und neue Wettbewerber machen schnelle und mutige Entscheidungen erforderlich. Wer sich jetzt klar positioniert, Partnerschaften eingeht und neue Märkte erschließt, kann nicht nur bestehen, sondern gestärkt aus der Transformation hervorgehen. Roland Berger unterstützt Unternehmen dabei, die richtigen Strategien zu entwickeln und ihre Umsetzung konsequent voranzutreiben – von der Analyse globaler Märkte bis zur konkreten Umsetzung innovativer Geschäftsmodelle.
Mehr Einblicke, Interviews und Analysen finden Sie in unserem vollständigen Report: „Automobilindustrie 2025 – Transformation im globalen Wettbewerb“.
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