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Next Generation Manufacturing: Aufbruch in eine neue Welt der Produktion

Next Generation Manufacturing: Aufbruch in eine neue Welt der Produktion

11. Oktober 2022

Wie Maschinen- und Anlagenbauer erfolgreich Chancen nutzen, die aus globalen Trends entstehen

Der Maschinen- und Anlagenbau ist nach der Autoindustrie der zweitgrößte Industriezweig in Deutschland. Wie viele andere Branchen durchlebt er derzeit einen Wandel, der von weltweiten Entwicklungen angetrieben wird: gestörte Lieferketten, steigende Rohstoff- und Energiekosten, aber auch wachsende Anforderungen von Stakeholdern an die Nachhaltigkeit von Produkten und Produktion. Zudem erhöhen die steigende Nachfrage nach individualisierten Produkten sowie vielfältige technische Disruptionen den Druck auf die Unternehmen. Um zu vermeiden, langsam, aber sicher ins Aus gedrängt zu werden, muss die Branche sich dem Wandel anpassen. Daraus entstehen auch Chancen, sich zu transformieren und das Thema Produktion neu aufzustellen. Allerdings sind traditionelle Ansätze zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung häufig ausgereizt, wie eine Studie von VDMA und Roland Berger zeigt. Neue Hebel, mit denen sich die Chancen der Trends nutzen lassen, sind verfügbar, einzelne Vorreiter aus der Maschinen- und Anlagenbaubranche wenden sie auch schon erfolgreich an.

Ereignisse wie der Ukrainekrieg, die Sanktionen gegen Russland, gestörte Lieferketten, aber auch der Brexit haben eine schon länger abzusehende Entwicklung beschleunigt: Unsere Welt ändert sich rasant und damit auch die Bedingungen für produzierende Unternehmen, nicht nur, aber auch im Maschinen- und Anlagenbau. Gleichzeitig werden auch die Chancen immer offensichtlicher, die der Wandel mit sich bringt. Im Zentrum der Entwicklung stehen dabei die Auswirkungen von sechs weltweit sichtbaren Trends:

  • Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, nicht nur Verbraucher, sondern auch Regierungen und Investoren fordern sie ein.
  • Technologische Umbrüche wie das Auslaufen fossiler Antriebs- und Stromerzeugungstechnologien stellen Geschäftsmodelle infrage.
  • Lokalisierung wird wichtiger, da Transport-/Logistikkosten und Lieferketten-Risiken zunehmen und Kunden sowie Regierungen sie fordern.
  • Individualisierte Produkte sind zunehmend gefragt und sorgen für mehr Komplexität in der Herstellung.
  • Populistische Tendenzen und die öffentliche Aufmerksamkeit und nehmen weltweit zu und zwingen Unternehmen, ihre Außenwirkung stärker zu berücksichtigen.
  • Digitalisierung und Industrie 4.0 sind unumkehrbar, ihre Bedeutung in der industriellen Produktion wächst weiter.

Da nicht zu erwarten ist, dass die Welt wieder in ein perfekt globalisiertes System zurückkehrt, müssen produzierende Unternehmen diese Trends berücksichtigen und ihre Produktionsstrategie daran anpassen, insbesondere um ihre Wettbewerbspositionierung zu verbessern. Doch die traditionell angewendeten Hebel zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung reichen dafür nicht mehr, auch weil es kaum noch Differenzierungsmöglichkeiten gibt, wenn alle Wettbewerber auf die gleichen Optimierungsrezepte setzen. Das haben auch die Unternehmen erkannt, wie sich in der Studie von VDMA und Roland Berger zeigt:

"Die Maschinen- und Anlagenbauer sind sich bewusst, dass sie mit ihrer Produktionsstrategie neue Wege gehen müssen, um mit dem Kosten- und Effizienzdruck umzugehen und die Chancen des Wandels zu nutzen. Ein ‚Weiter so‘ ist unmöglich."
Portrait of Bernhard Langefeld
Senior Partner
Frankfurt Office, Zentraleuropa

Next Generation Manufacturing als ganzheitlicher Denkansatz

Mit den alten Methoden ist es also unmöglich, Antworten auf die aktuellen Trends und Entwicklungen zu finden. Um aus dieser Sackgasse herauszukommen und in eine „neue Welt der Produktion“ aufzubrechen, braucht es neue Ansätze wie das von Roland Berger entwickelte Konzept Next Generation Manufacturing (NGM): Es hilft Unternehmen, individuell passende Maßnahmen zu erarbeiten, um mit den Herausforderungen des Wandels umzugehen und sie in ihrer Produktionsstrategie zu berücksichtigen. Viele Maschinen- und Anlagenbauer haben das Potenzial bereits erkannt, das sich daraus für eine Neuorientierung ihrer Fertigung und ihre Wettbewerbsfähigkeit ergibt. Gleichzeitig fühlen sich viele noch unsicher: Nur knapp ein Viertel hält sich beim Thema NGM selbst für gut aufgestellt und glaubt, Vorreiter sein zu können. Das liegt auch, aber nicht nur an den Rahmenbedingungen: 68 Prozent der befragten Unternehmen sehen hier Mängel, etwa beim Schutz geistigen Eigentums, bei der Korruptionsbekämpfung und Bürokratie, aber auch bei Infrastruktur und anderen Themen.

Allen Hürden zum Trotz gibt es bereits Pioniere aus der Maschinen- und Anlagenbaubranche, die Teilbereiche des Konzepts NGM erfolgreich anwenden. In der Studie von VDMA und Roland Berger finden sich entsprechende Praxisbeispiele. Diese Vorreiter denken ihre traditionelle Fertigung neu, nutzen die disruptiven Trends und Entwicklungen proaktiv und verwandeln so ihre Produktion in einen echten Mehrwert. Das Potenzial ist also vorhanden, es braucht nur die richtige, individuell an das jeweilige Unternehmen angepasste Produktionsstrategie, um es zu nutzen.

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Next Generation Manufacturing: Aufbruch in eine neue Welt der Produktion

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Studie von VDMA und Roland Berger: Der Maschinen- und Anlagenbau steht unter steigendem Effizienz- und Kostendruck in ihrer Produktion. Sechs globale Trends verstärken dies weiter.

Veröffentlicht Oktober 2022. Vorhanden in
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